Ausarbeitung der allgemeinen Rahmenbedinungen und der Fachbereiche Städtebau und Freiraum für das Lastenheft, Zusammenstellung der anderern Fachbeiträge (Verkehr, Raumprogramm, Ablauf), Vorprüfung der Abgaben und Teilnahmen bei den Jurysitzungen (3 Kolloquien).

Der Dorfkern gilt meist als gewachsenes Zentrum einer Ortschaft und erfüllt vielfältige Funktionen des dörflichen Zusammenlebens. Er gilt als Begegnungsort, als soziale Mitte sowie als Symbolbild und Identitätsstifter für die gesamte Ortschaft.
In Wormeldingen setzt sich der Dorfkern vor allem durch die Gemeindeverwaltung und das bestehende Kulturzentrum zusammen. Weitere wichtige öffentliche Funktionen, wie die Feuerwehr oder das Gemeindeatelier haben sich ebenfalls in der Ortsmitte angesiedelt, sollen allerdings nun an einen anderen Standort umgesiedelt werden. Leider fehlt es an Aufenthaltsqualität und gestalterischem Anspruch in der Ortsmitte, sodass der Dorfkern kaum zum Verweilen einlädt und somit auch die sozialen Funktionen nicht erfüllen kann.

 

Die Gemeinde strebt daher eine Aufwertung, Erneuerung und Belebung des Dorfkerns mit den umliegenden Flächen an. Zusätzlich sollen städtebauliche und architektonische Lösungen für die Umstrukturierung der Funktionen und Flächen gefunden werden. Darüber hinaus grenzt an den Dorfkern eine große Entwicklungsfläche, die derzeit als Weinberg genutzt wird und für die ein neues Wohnquartier vorgesehen ist. Die Fläche soll im Rahmen eines PAP Nouveau Quartier entwickelt werden.

 

Beide Flächen stellen zusammen das Wettbewerbsgebiet dar. Die Potentiale der ca. 3,5ha großen Fläche liegen vor allem in der wichtigen öffentlichen Bedeutung, der zentralen Lage und der attraktiven verkehrlichen Anbindung. Die durch Abriss oder Umzug der Funktionen frei werdenden Flächen und Gebäude können einer neuen Nutzung zugeführt werden und gelten somit als interessanter Aspekt der Planung. Außerdem besteht das Potential ein neues, zentrales Wohnquartier zu entwickeln. Dem gegenüber steht die Herausforderung, die bestehenden und erhaltenswerten Elemente in eine neuen Gesamtkonzeption einzubinden und vorhandene und neue Nutzungen miteinander zu verbinden.

 

Weiterhin stellt sich die Frage, wie ein belebter und Identitätsstiftender Dorfplatz geschaffen werden kann. Die Lage an einer Hauptverkehrsachse sowie die Verknüpfung innerhalb des Gebietes sind weitere wichtige und zu behandelnde Themen.
Im Rahmen dieses Ideenwettbewerbs soll ein städtebauliches Konzept für das Plangebiet entstehen, in dem die Potentiale der Fläche sinnvoll genutzt und zielgerichtete Lösungen im Umgang mit den Herausforderungen gefunden werden.

Ziel ist dabei die Schaffung eines attraktiven und belebten Dorfkerns mit ansprechender Gestaltung, qualitätvollen öffentlichen Räumen, bedarfsgerechten Nutzungen und angrenzendem Wohngebiet. Durch ein gestalterisches Gesamtkonzept, soll dem Ortszentrum ein neues Gesicht verliehen und damit die Identifikation mit der Ortschaft gestärkt werden. Wichtig zu beachten ist dabei auch eine ansprechende, hochwertige und ortstypische Architektur.

Der Wettbewerb erfolgt in mehreren Phasen. Bis Ende des Jahres 2023 sollen die besten Entwürfe und Ideen für das Plangebiet gefunden werden. Die erste Phase besteht aus einer Präqualifikation, in der drei Teams aufgrund von Referenzen und Qualifikationen ausgewählt werden. Daran anschließend erfolgt die Consultation rémunérée / Mehrfachbeauftragung. Die drei Teams arbeiten einen städtebaulichen Entwurf aus. Im Rahmen von Kolloquien sowie einer Ortsbegehung findet ein Austausch mit der Jury statt. Der Gemeinderat und die Bürger haben wiederum die Möglichkeit ihre Meinung zu den jeweiligen Projekten abzugeben.

Dieser Prozess soll Ende 2022 abgeschlossen sein. Um die Bürger in die Gestaltung des neuen Dorfkerns zu integrieren, erfolgt eine umfassende Bürgerbeteiligung im Vorfeld des Wettbewerbs. Die Ergebnisse der Bürgerbefragung sollen in die Planvorgaben und Leitlinien des Wettbewerbs einfließen.